Die Auswirkungen von Medikamenten auf das Körpergewicht - Featured image for article about steroid education
6. September 20254 Min.

Die Auswirkungen von Medikamenten auf das Körpergewicht

FitKolik

FitKolik

Veröffentlicht am 6. September 2025

Die Regulierung des Körpergewichts geht über Ernährung und Bewegung hinaus. Viele Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel können das Körpergewicht erhöhen oder senken, indem sie die Verdauung, den Appetit, die Hormone oder den Stoffwechsel beeinflussen. Einige werden direkt zur Gewichtskontrolle verschrieben, während andere Gewichtsveränderungen als Nebenwirkungen verursachen.

 
Unten finden Sie zwei Abschnitte – Gewichtszunahme und Gewichtsabnahme – mit Erklärungen der Mechanismen.
Medikamente & Nahrungsergänzungsmittel im Zusammenhang mit Gewichtszunahme
Diese Wirkstoffe steigern oft den Appetit, fördern die Fettspeicherung oder reduzieren die Aktivität.
 
1. Antihistaminika
Beispiele: Cyproheptadin (Periactin), Diphenhydramin, Cetirizin.
Mechanismus:
Blockieren von Histamin-H1-Rezeptoren, die normalerweise zur Sättigungssignalisierung im Gehirn beitragen.
Ergebnis: erhöhter Appetit und Nahrungsaufnahme.
Sedierende Wirkungen reduzieren den Energieverbrauch.
Hinweis: Ältere (ersten Generation) Antihistaminika und einige neuere (Cetirizin) verursachen eher eine Gewichtszunahme als nicht-sedative Optionen (Loratadin, Fexofenadin).
 
2. Appetitanreger
Cyproheptadin (Periactin): Duale Antihistaminikum/Serotonin-blockierende Wirkung → starke Appetitsteigerung.
Megestrol (Megace): Synthetisches Progestin, oft bei Krebs- oder HIV-Kachexie eingesetzt, um eine Gewichtszunahme zu fördern.
Mirtazapin (Remeron): Antidepressivum, das Histamin- & Serotoninrezeptoren antagonisiert → erhöhter Appetit und Kohlenhydratverlangen.
Dronabinol (Marinol): Synthetisches THC, aktiviert Cannabinoid-Rezeptoren → Appetitanregung („Munchies“-Effekt).
 
3. Kortikosteroide 
Beispiele: Prednisolon, Dexamethason.
Mechanismus:
Steigern den Appetit.
Stimulieren die Glukoseproduktion und Fettspeicherung.
Verursachen Flüssigkeitsretention und Fettumverteilung („Mondgesicht“, Bauchfett).
 
4. Antidepressiva & Antipsychotika
SSRIs: Paroxetin, Sertralin können den Appetit steigern.
Trizyklika (Amitriptylin, Nortriptylin): Erhöhen das Verlangen nach Kohlenhydraten.
Antipsychotika (Olanzapin, Clozapin, Risperidon): Stark mit signifikanter Gewichtszunahme verbunden, teilweise aufgrund von Histamin- und Dopaminrezeptor-Effekten.
 
5. Diabetesmedikamente, die Gewichtszunahme fördern
Insulintherapie: Fördert direkt die Glukoseaufnahme in Fett und Muskeln → Speicherung.
Sulfonylharnstoffe (Glipizid, Glyburid): Stimulieren die Insulinsekretion → Risiko einer Gewichtszunahme.
Thiazolidindione (Pioglitazon, Rosiglitazon): Verbessern die Insulinsensitivität, verursachen aber Fettspeicherung und Flüssigkeitsretention.
-Omega-3-Fettsäuren: Können helfen, den Appetit bei krankheitsbedingter Mangelernährung wiederherzustellen.
-Vitamin D & B-Komplex: Unterstützen den Stoffwechsel und den Energiehaushalt; nützlich, wenn Defizite vorhanden sind (keine direkten Gewichtszunahmemittel).
 
Medikamente & Nahrungsergänzungsmittel im Zusammenhang mit Gewichtsabnahme
Diese wirken durch Appetitzügler, Blockierung der Nährstoffaufnahme oder Steigerung des Energieverbrauchs.
 
1. Antidiabetika (gewichtsreduzierend)
Metformin:
Reduziert die Glukoseproduktion in der Leber.
Verbessert die Insulinsensitivität.
Kann den Appetit reduzieren → moderate Gewichtsabnahme.
GLP-1-Rezeptoragonisten (Ozempic/Semaglutid, Saxenda/Liraglutid, Tirzepatide/Mounjaro):
Imitieren das GLP-1-Hormon, verlangsamen die Magenentleerung und verstärken die Sättigungssignale.
Ergebnis: geringere Nahrungsaufnahme + verbesserte Blutzuckerkontrolle.
Sehr effektiv bei Diabetes und Adipositas.
SGLT2-Inhibitoren (Empagliflozin, Dapagliflozin):
Blockieren die Glukoserückresorption in den Nieren → überschüssiger Zucker wird im Urin ausgeschieden.
Ergebnis: Kalorienverlust und moderate Gewichtsreduktion.
Acarbose:
Hemmt Enzyme, die Kohlenhydrate abbauen.
Verzögert die Absorption, reduziert Blutzuckerspitzen → weniger Fettspeicherung.
Nebenwirkungen: Blähungen, Blähungen.
 
2. Verschreibungspflichtige Medikamente zur Gewichtsabnahme
Orlistat (Xenical, Alli): Blockiert die Fettresorption (~30%). Nebenwirkung: öliger Stuhl, Verlust fettlöslicher Vitamine.
Phentermin: Stimuliert das ZNS, unterdrückt den Hunger, kann Blutdruck/Herzschlag erhöhen.
Phentermin/Topiramat (Qsymia): Kombinationstherapie zur verstärkten Wirkung.
Naltrexon-Bupropion (Contrave): Wirkt auf Appetit- und Belohnungszentren.
Diethylpropion & Phendimetrazin: Ältere stimulierende Appetitzügler.
 
3. Säurehemmende Medikamente & Verdauung
Protonenpumpenhemmer (Omeprazol, Pantoprazol, Lansoprazol, Dexlansoprazol):
Die Evidenz für Gewichtsveränderungen ist gemischt; einige zeigen eine leichte Gewichtszunahme.
Langzeitgebrauch kann die Absorption von B12, Magnesium, Kalzium reduzieren und die Darmflora verändern, was den Stoffwechsel indirekt beeinflussen kann.
Salzsäure (HCl)-Mangel: Führt zu Maldigestion und Nährstoffmalabsorption, manchmal beitragend zu ungewolltem Gewichtsverlust.
 
4. Nahrungsergänzungsmittel, die die Gewichtsabnahme unterstützen
Koffein: Steigert den Stoffwechsel und die Fettoxidation.
Grüner Tee-Extrakt (EGCG): Steigert den Kalorienverbrauch moderat.
L-Carnitin: Hilft beim Fetttransport in die Mitochondrien (Wirkung gering).
Ballaststoffe (Flohsamen, Glucomannan): Erhöhen die Sättigung → reduzieren die Aufnahme.
Capsaicin (Chili-Extrakt): Geringe thermogene Wirkung.
 
Fazit
Faktoren für Gewichtszunahme: Antihistaminika, Kortikosteroide, Insulin, Sulfonylharnstoffe, Antipsychotika, Antidepressiva, anabole Hormone und spezifische Appetitanreger.
Mechanismus: Blockieren von Sättigungssignalen, Steigerung des Appetits, Stimulation der Fettspeicherung oder Flüssigkeitsretention.
Faktoren für Gewichtsabnahme: Antidiabetika (Metformin, GLP-1-Agonisten, SGLT2-Inhibitoren, Acarbose), Appetitzügler, Fettblocker (Orlistat) und Stoffwechselbooster (Koffein, Ballaststoffe, grüner Tee).
Mechanismus: Unterdrückung des Appetits, Blockierung der Nährstoffaufnahme, Erhöhung des Kalorienverbrauchs oder Ausscheidung von Glukose über den Urin.