Promagnon

Was ist Promagnon?

Promagnon, auch bekannt unter seinem chemischen Namen Chloromethylandrostenediol oder 4-Chlor-17α-methyl-androst-4-en-3β,17β-diol, ist ein synthetisches, oral aktives anabol-androgenes Steroid (AAS). Es ist ein Derivat von 4-Androstenediol und eine 17α-alkylierte Verbindung. Es wurde Mitte der 2000er Jahre kurzzeitig als „Nahrungsergänzungsmittel“ und „Prohormon“ vermarktet, bevor es freiwillig vom Markt genommen wurde.

Die chemische Struktur von Promagnon enthält eine Chlorgruppe an der C4-Position, die eine Umwandlung in Östrogen (Aromatisierung) verhindert. Dies ist ein Schlüsselmerkmal, das es von anderen Steroiden unterscheidet. Es ist auch eng verwandt mit anderen Designer-Steroiden wie Chlordehydromethylandrostenediol (Halodrol-50) und Chlordehydromethyltestosteron (Orales Turinabol).

Nebenwirkungen und Vorteile

Vorteile:

• Anabole Effekte: Als anabol-androgenes Steroid ist Promagnon darauf ausgelegt, Muskelwachstum und Proteinsynthese zu fördern.

• Keine östrogenen Nebenwirkungen: Die Chlorgruppe an der C4-Position verhindert die Aromatisierung, d. h. es wird nicht in Östrogen umgewandelt. Dies eliminiert das Risiko östrogener Nebenwirkungen wie Gynäkomastie (vergrößertes männliches Brustgewebe) und Wassereinlagerungen.

Nebenwirkungen:

• Hepatotoxizität: Wie andere 17α-alkylierte AAS kann Promagnon ein Risiko für Leberschäden darstellen.

• Androgene Nebenwirkungen: Obwohl es eine relativ stärkere anabole Wirkung hat, kann es dennoch androgene Nebenwirkungen verursachen. Dazu gehören:

  • Fettige Haut

  • Akne

  • Vermehrter Gesichts- und Körperbehaarungswuchs

  • Männlicher Haarausfall (bei prädisponierten Personen)

  • Virilisierung bei Frauen (Entwicklung männlicher Merkmale).

• Herz-Kreislauf-Probleme: Wie bei anderen AAS besteht ein potenzielles Risiko für negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, einschließlich Veränderungen der Cholesterinwerte (Erhöhung von LDL und Senkung von HDL).

• Hormonelle Störungen: Promagnon kann die körpereigene Hormonproduktion unterdrücken und die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPAA) beeinflussen. Dies kann zu hormonellen Störungen und Unfruchtbarkeit führen.

Vor- und Nachteile

Vorteile:

• Starke anabole Aktivität: Promagnon ist bekannt für seine muskelaufbauenden Eigenschaften.

• Keine Aromatisierung: Das Fehlen einer Östrogenumwandlung ist ein signifikanter Vorteil, da häufige Nebenwirkungen wie Gynäkomastie und Wassereinlagerungen vermieden werden.

Nachteile:

• Hepatotoxizität: Das Potenzial für Leberschäden ist ein großes Problem.

• Androgene Wirkungen: Das Risiko androgene Nebenwirkungen bleibt bestehen.

• Legalität: Promagnon ist kein zugelassenes Medikament und wurde als „Prohormon“ oder „Nahrungsergänzungsmittel“ verkauft, was Bedenken hinsichtlich seiner Reinheit, Legalität und Sicherheit aufwirft.

• Hormonelle Unterdrückung: Es kann zur Unterdrückung der natürlichen Testosteronproduktion führen, was eine Post-Cycle-Therapie zur Wiederherstellung des hormonellen Gleichgewichts erfordert.

Dosierung und Häufigkeit

Spezifische, medizinisch zugelassene Dosierungen für Promagnon sind nicht verfügbar, da es nie ein vermarktetes Arzneimittel war. Informationen zu seiner Anwendung stammen aus dem Kontext seiner Verwendung als Designer-Steroid. Übliche Dosierungen für ähnliche Verbindungen sind sehr unterschiedlich und hängen von der Erfahrung und den Zielen des Benutzers ab, werden jedoch nicht medizinisch empfohlen und können gefährlich sein.

Halbwertszeit und Nachweiszeit

Aufgrund seines Status als „Designer“-Steroid sind präzise pharmakokinetische Daten für Promagnon nicht öffentlich zugänglich. Ähnlich oral aktive 17α-alkylierte Steroide können jedoch eine Halbwertszeit von mehreren Stunden haben. Die Nachweiszeit in Drogentests ist in der Regel viel länger, da Labore nach spezifischen Metaboliten des Arzneimittels suchen, die über einen längeren Zeitraum im Körper verbleiben können. Bei einer ähnlichen Verbindung wurden Metaboliten bis zu 45 Tage nach einer Einzeldosis nachgewiesen. Das genaue Nachweisfenster für Promagnon hängt vom spezifischen Test und dem Stoffwechsel des Benutzers ab.

Östrogene, Gestagene und Prolaktin-Wirkungen

• Östrogen: Promagnon hat keine östrogenen Wirkungen, da es aufgrund seiner chemischen Struktur nicht aromatisiert werden kann.

• Gestagen: Es gibt keine Hinweise in den bereitgestellten Informationen, die darauf hindeuten, dass Promagnon eine signifikante gestagene Aktivität aufweist. Gestagene sind eine Klasse von Steroidhormonen, die an Progesteronrezeptoren binden und an Schwangerschaft und Menstruationszyklus beteiligt sind. Während einige anabole Steroide eine gestagene Aktivität haben können, wird Promagnon nicht als eines davon aufgeführt.

• Prolaktin: Anabol-androgene Steroide können indirekt den Prolaktinspiegel beeinflussen. Hohe Prolaktinspiegel (Hyperprolaktinämie) werden häufiger mit gestagenen Steroiden in Verbindung gebracht, die die Prolaktinsekretion stimulieren können. Erhöhte Prolaktinwerte können zu Nebenwirkungen wie Galaktorrhoe (milchiger Ausfluss aus den Brustwarzen) führen und die Freisetzung von Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) hemmen, was zu einer unterdrückten Testosteronproduktion und Fruchtbarkeitsproblemen führt. Angesichts des Mangels an bestätigter gestagener Aktivität für Promagnon ist keine direkte Prolaktinwirkung zu erwarten, aber es könnte eine indirekte Folge einer allgemeinen hormonellen Störung sein.

Anabol-Androgenes Verhältnis

Das anabol-androgene Verhältnis ist ein Maß für die Fähigkeit eines Steroids, Muskelwachstum (anabol) im Vergleich zu seiner Fähigkeit, männliche Merkmale (androgen) zu produzieren, relativ zu Testosteron, das ein Verhältnis von 1:1 hat.

Basierend auf den verfügbaren Informationen wird Promagnon als eine „relativ stärkere anabole als androgene Aktivität“ beschrieben. Obwohl kein genaues Zahlenverhältnis für Promagnon selbst angegeben ist, deutet dies darauf hin, dass sein anaboles Verhältnis größer als 1 wäre. Für ähnliche Verbindungen wie Nandrolon und Stanozolol werden die anabol-androgenen Verhältnisse mit 10:1 bzw. 30:1 angegeben. Daher könnte man schließen, dass das Verhältnis von Promagnon wahrscheinlich größer als 1:1 wäre.